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Sonntag, 20. Juli 2008

Schillersommer 2006 --> Marco (Backstage)

Damit ihr mal einen Eindruck habt, was so alles hinter den Kulissen abgelaufen ist, habe ich mir die Mühe gemacht, einen Bericht zu schreiben. Viel Spaß beim Lesen:


Schillersommer – ein möglichst subjektiver Backstage-Report

Mittwoch, 28.06.2006 – 23:15 Uhr:
Hmpf, Patty möchte morgen gerne die T-Shirts und Namensschilder haben, damit sie schon einmal die Tüten für die Teilnehmer vorbereiten kann. Daher werde ich mich wohl an die Produktion der Namensschilder geben müssen, eine Aufgabe, die ich schon seit zwei Wochen vor mir her schiebe. Was solls: tippen, drucken, schneiden, so schwer kann das nicht sein. (Anm.: um 01:30 Uhr ist das letzte Namensschild fertig gestellt)

Donnerstag, 29.06.2006 – 14:30 Uhr:
Patty und ich treffen uns heute mit Steve und Daniel vom MMC zur offiziellen Übergabe. Die Räumlichkeiten werden noch einmal auf evtl. Mängel überprüft, Dinge zur Getränkeanlieferung, Reinigung, Müllentsorgung und zum Rauchverbot werden besprochen, bevor wir beginnen können, den VIP-Bereich mit Trennwänden einzurichten. Die Sonne brennt, doch die Frisur sitzt noch. Wir sind guter Dinge und freuen uns wie Bolle auf Samstag. Abends dann das letzte große Online-Meeting mit allen Organisatoren bei MSN. Heike hat 12 Mehrfach-Steckdosen besorgt, das dürfte reichen. Kommen wir wirklich mit 240 Würstchen, 25kg Salat und 15 Toastbroten hin? Wer wollte eigentlich die Luftballons einkaufen? Wer kann noch Schilder zum Rauchverbot drucken? Gibt es noch ein Leben nach dem Schillersommer?

Freitag, 30.06.2006 – irgendwann Nachts:
Letzte Vorbereitungen werden getroffen. Nachdem ich ein paar Bleche Kuchen gebacken und mein Auto bis unters Dach vollgeladen habe, fallen mir immer wieder Sachen ein, die noch auf meiner ToDo-Liste stehen. Dann die fett gute Nachricht: Micha hat zugesagt. Gut, werde ich also noch einmal im Internet ein wenig recherchieren, um ein paar Interview-Fragen zusammen zu stellen. Schlafen kann ich sowieso nicht. Und endlich mal wieder eine gute Nachricht. Nach all den Absagen von Comedians in den letzten drei Tagen, freuen wir uns dafür umso mehr, dass Micha uns nicht im Stich lässt...

Samstag, 01.07.200607:00 Uhr:
Der Wecker klingelt. Ich denke mir nur: warum? Ach ja, heute ist der große Tag. Und eigentlich brauche ich mich ja nicht beschweren, andere Kollegen fahren schon viiiiiel früher los. Nun ja, ich gehe noch schnell ins Netz, um mir die aktuellen Stände für die Auktionen rauszusuchen, damit ich sie beim Bühnenprogramm nennen kann und nach einer langen und ausgiebigen Dusche mache ich mich auf den Weg nach Hürth.

09:00 Uhr:
Wir treffen uns bei McDonalds zum gemeinsamen Frühstück. Die Müdigkeit steht allen ins Gesicht geschrieben, ausser Peggy, die mit Deutschlandfahne um die Hüften unseren Frühstückssaal betritt und laut: „Jeeeeehens Lehmann“ ruft. Ich brauche noch mehr Kaffee, am besten intravenös!

10:00 Uhr:
Ankunft im MMC. Man kommt sich so wichtig vor, wenn man mit dem Wagen auf das Studiogelände darf, einfach irre. Nun ja, zumindest müssen ja auch fünf Autos entladen werden. Die Stimmung ist perfekt, alle arbeiten still und bedächtig in ihren Bereichen. Das finde ich echt toll: jeder sieht, wo Arbeit anfällt, fragt nicht, sondern agiert. Wir sind schon ein tolles Team. Nessa und Hendrik pusten die Strandutensilien für die VIP-Deko auf, Peggy hängt an der Decke und versucht, Luftballons mit schlecht klebendem Tesafilm zu befestigen. Heike und Jessika sprechen detailliert das Improspiel und die Technik durch, Patty und Jessica decken die Tische ein, Sonja und Irena schleppen Tische, Jana schrubbt die Gartenmöbel, Sandra sorgt im Cateringbereich für Ordnung, alle dekorieren wie wild mit buntem Kreppband. Nach dem Kampf mit drei Tapeziertischen begebe ich mich mit Sidolin und Zewa bewaffnet an die verspiegelten Trennwände, die Fingertatschen sehen nicht wirklich schick aus. Ausserdem versuche ich, ein paar Situationen mit der Videokamera einzufangen. Dann hat Dietmar die Musikanlage installiert und beginnt auch gleich seinen Test: Die ersten Töne von „Smoke on the Water“ dröhnen aus den Boxen. Wo ist mein Kaffee?

12:30 Uhr:
Nessa, Patty und ich setzen uns auf der Terrasse zum Moderatoren-Meeting zusammen. Wer tritt wann auf, wer sagt was? Klingt ja irgendwie blöd, wenn wir alle drei durcheinander reden würden. So langsam steigt die Nervosität, ich wurde auserkoren, Barbara und Micha zu begrüßen und ein kleines Interview zu führen. Na ob das mal gut geht...

13:30 Uhr:
Bei subtropischen Temperaturen brechen Irena und ich auf, um ein paar Blumen für Barbara zu besorgen. Kann ja nicht so schwer sein, irgenwo einen Blumenladen ausfindig zu machen. Denkste!!! Wir kennen nun die ganzen schönen Ortschaften um Hürth herum, Meschenich, Kastradingenskirchen, Knollehastenichtgesehen und viele weitere Dörfer und Städte. Als wir schliesslich in Brühl (!) ankommen, schaut Irena leicht besorgt. Dann ein rettendes Schild: „Friedhof“. Also wo ein Friedhof ist, muss ja eine Gärtnerei ganz in der Nähe sein. Leider war dies nur eine Illusion. Schliesslich fahren wir zwei mal im Kreis durch einen Industriepark („ich hab doch gesagt, wir müssen geradeaus“), bevor wir schliesslich zum Riesen-Einkaufszentrum Hürth-Park gelangen. Natürlich muss ich nicht erwähnen, dass wir keinen Parkplatz gefunden haben, oder? Nach langer Suche und hartem Kampf um einen Parkplatz am Ende der Welt laufen wir ins Zentrum. Ab in das erste Geschäft: „Wo ist hier ein Blumenladen?“ „Also dahinten beim C&A war mal einer, aber den gibbet nicht mehr...“ Annette würde jetzt sagen: Ich will nach Hause! Schliesslich finden wir einen Blumenladen, kaufen einen wunderschönen Strauß mit einer Sonnenblume und treffen um 14:30 Uhr wieder im Studio ein. Aus der Ferne sehen wir schon eine beachtliche Menschentraube vor dem Eingang, man könnte meinen, Ralf gibt heute ein Soloprogramm in einem Saal mit freier Platzwahl. Was wir erst viel später realisieren: Nein, die Leute wollen alle zu uns! Die Frisur sitzt schon lange nicht mehr, mein Kaffee-Vorrat ist längst ausgeschwitzt!

14:30 Uhr:
Peggy und Nessa empfangen uns unten auf dem Parkplatz: Mensch, wo bleibt ihr denn, Barbara ist schon da! Was solls, da müssen wir durch. Eine perfekt gestylte und lächelnde Barbara Schöne sitzt im Saal und begrüßt uns beide. Nach der Blumen-Odyssee sehen wir beide alles andere als gestylt aus. Nach kurzem Hallo begebe ich mich zu den Toiletten, um mich umzuziehen und ein wenig frisch zu machen. Dann frage ich: „Wann machen wir eigentlich den Soundcheck?“ „Der war schon, aber Du warst ja nicht da. Haben jetzt keine Zeit mehr!“ „Gut, dann lasse ich mich überraschen, wie mein Gesang gleich klingen wird“ Meine Rettung: Eine große Kanne Kaffee steht frisch aufgebrüht auf dem Tisch. An diesem Tag hätte ich Lorelai Gilmore bzgl. Kaffee-Konsum aber locker in die Tasche stecken können.

15:00 Uhr:
Während ich mit Barbara und ihrem guten Freund Andy auf dem Balkon sitze, bittet Sonja uns in den VIP-Bereich, da der Einlass beginnen soll, schliesslich warten draussen schon jede Menge Leute auf uns. Wir verziehen uns und sprechen kurz über den Ablauf des Programms. Eine viertel Stunde später trifft Micha ein, ein herzliches Hallo folgt im VIP-Bereich. Ich versuche währenddessen, meine Nervosität irgendwie zu überspielen und möglichst natürlich zu wirken. Im Hintergrund steigert sich die Geräuschkulisse, der Saal füllt sich sehr schnell mit vielen Gästen. Patty steht auf einmal neben mir: „Ich bin schon ein wenig aufgeregt“ „Das wird schon“, sage ich mit sehr überzeugender Mine und wir knuddeln uns noch einmal, bevor das Bühnenprogramm startet. Das ist sowieso ein interessantes Phänomen. 13 Leute Orga-Team, da kommt schon einiges an Körperkontakt zusammen. (Okay, das ist jetzt anders formuliert als es vielleicht gemeint ist) Aber das fängt ja morgens zur Begrüßung schon an mit Knuddeln, anschliessend zum „Viel Glück wünschen“, dann währenddessen, weil es so gut läuft, nach dem Singen sowieso, am Ende der Veranstaltung, weil es so super geklappt hat und beim Verabschieden noch einmal. Es ist vermutlich der Tag meines Lebens, an dem ich am meisten geknuddelt wurde.

15:30 Uhr – 22:00 Uhr:
Die Veranstaltung läuft wie geschmiert. Es gibt zwar ein paar Verzögerungen im Programm sowie ein paar kleine techn. Fehler mit den Funksendern, aber dies stört nicht wirklich. Die Stimmung ist super. Bei der Gesangseinlage kann ich zwar meine eigene Stimme nicht hören und bete die ganze Zeit, dass ich halbwegs die richtige Tonlage erwische, aber es scheint irgendwie funktioniert zu haben. Und wenn man bedenkt, dass Susy und ich ganze zwei mal geprobt haben, ist es doch ganz gut gelungen. Ansonsten wart ihr ja dabei, brauche ich nicht mehr viel zu erzählen.

22:00 Uhr:
Nach der Polonaise zu unserem Schillersommer-Song „Jetzt und hier“ ist die Verabschiedung angesagt. Wo ist nur die Zeit geblieben? Alle liegen sich in den Armen und wünschen sich eine gute Heimfahrt. Das Orga-Team setzt sich auf die VIP-Terrasse und lässt die Füße im Planschbecken kühlen. Ein kurzes Resumé des Tages, ein paar nette Erinnerungen werden besprochen, bevor es zur letzten Hürde geht: Aufräumen und Putzen! Dies geschieht überraschend schnell, in knapp zwei Stunden ist der Saal leer, dafür sind unsere Autos wieder gefüllt und wir brechen kaputt, aber sehr glücklich um 0:45 Uhr den Heimweg an.

Es war ein toller Tag, welcher uns schöne Erinnerungen bereitet hat. Ich danke allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben, allen voran natürlich Barbara und Michael. Auf zum nächsten Schillersommer 2007, ich bin auf jeden Fall wieder mit an Bord.